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Resilienz im Unternehmen

In einem hervorragenden Artikel von Barbara Heitger und Annika-Nora Serfass in der von mir sehr geschätzten „Revue für postheroisches Management“ wird Resilienz als positive Eigenschaft von Organisationen diskutiert.

Resilienz beschreibt die Fähigkeit, auch bei widrigen Umständen positive, widerstandsfähige Strukturen auszubilden. Ursprünglich kommt der Begriff aus den Naturwissenschaften und wurde später in die Sprache der Entwicklungspsychologie übernommen. Er ist gut übertragbar auf Organisationen bzw. soziale Konstrukte.

In der Hamburger Akademie befassen wir uns derzeit sehr intensiv mit EFQM als umfassendes qualitätsorientiertem Managementsystem. Ich habe den Eindruck, dass die Resilienz eines Unternehmens – die Fähigkeit also, „auf den (Zu-)Fall der Fälle vorbereitet zu sein, bevor man weiß, dass dieser eintritt“ (Zitat aus dem Artikel) –  massiv durch ein funktionierendes Qualitätsmanagement-System gefördert wird.

Viele der Kennzeichen resilienter Organisationen werden auch von einem QM-System gefordert. Die folgenden Punkte finden sich beispielsweise sinngemäß bei den Befähigerkriterien des EFQM:

* Ertragstreiber und Kernprozesse kennen
* Bewusstsein über relevante Umwelten
* Positive Haltung zu Fehlern

Besonders gut gefallen hat mir in dem Beitrag von Heitger/Serfass, wie sie Körperbilder genutzt haben. Resilienz vergleichen sie mit dem Immunsystem des Körpers, das sich auch im Laufe eines Lebens immer wieder verändert; und sie sprechen davon, dass resiliente Unternehmen ihre Verwundbarkeiten kennen. Diese organische Auffassung – im Gegensatz zu einer mechanischen – kommt meinem Verständnis einer dynamischen, entwicklungsfähigen Organisation sehr nahe.

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