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Westerwelle schafft’s: Ich bin sprachlos

über die Verunglimpfungen, denen sich alle Hartz-IV-Emfänger implizit durch Herrn Westerwelle, unseren Vizekanzler, gegenwärtig ausgesetzt sehen. Schön, dass sich wenigstens seine Chefin von ihm distanziert! Der „anstrengungslose Wohlstand“ derer, die Sozialleistungen erhalten – das ist doch blanker Hohn für alle, die sich wirklich nach der Decke strecken müssen.

Eigentlich möchte ich Herrn Westerwelle einmal einladen, sich einige Briefe von Teilnehmern unserer Lehrgänge bei der Hamburger Akademie anzusehen. Da melden sich Menschen ganz verzweifelt, weil sie arbeitslos werden und sie ihre Weiterbildung nicht abschließen können. Wir versuchen dann natürlich mit unseren Mitteln zu helfen … Fakt aber bleibt: Wer heute arbeitslos wird (wie nach neuesten Plänen einige Tausend Opel-Mitarbeiter) und nicht binnen kurzem wieder einen Arbeitsplatz findet (was nicht ganz einfach ist in Zeiten der Krise), der ist in ziemlich kurzer Zeit bei Hartz IV angelangt. Ich glaube, Menschen mit diesem Schicksal findet heute wirklich fast jeder in seiner weiteren Bekanntschaft.

Das sind dann also alles Sozialschmarotzer im Sinne Westerwelles? Ich frage mich wirklich, welches Menschenbild unser Vizekanzler hat. Natürlich soll sich Leistung lohnen – und ist das nicht auch ein schönes Argument für Mindestlöhne?

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