Am 25. November wurde bei den Putzmacher:innen und Modist:innen traditionell St. Catherine gedacht, wie ich dem Buch „Hats“ entnehme (McDowell, Colin: Hats. Status, Style and Glamour. Thames & Hudson, London 1992).
„In France, St Catherine is the patron saint of milliners, and unmarried women over the age of twenty-five who sew and make hats for couturiers or milliners are called Catherinettes. Once a year, on St Catherine’s day, 25 November, a party is held in their honour and the highlight of the occasion is the display of extravagant hats the women have made for themselves n their spare time. This tradition, dating from the 19th century, has been kept alive by couturiers of the stature of Jeanne Lanvin and Christian Lacroix.“
McDowell, Colin: Hats. London 1992 S. 69
Ursprünglich wurde an diesem Tag die Statue der heiligen Katharina von Alexandrien geschmückt. Dies taten insbesondere die jungen Frauen, die im Alter von 25 Jahren noch nicht verheiratet waren. Dazu habe ich folgendes Notgebet gefunden:
Sainte Catherine, aide-moi.
Aus „Le Le Figaro“ am 25/11/2016
Ne me laisse pas mourir célibataire.
Un mari, sainte Catherine, un bon, sainte Catherine
mais plutôt un que pas du tout“
Danach galten sie als „alte Jungfern“, mit der Folge, dass kein Ehemann für sie sorgte, sondern sie sich selbst um ihren Unterhalt kümmern mussten. Und dieser Unterhalt war dann oft – die Putzmacherei, bzw. auch die Näherei und ähnliche Tätigkeiten. Die grüne Farbe symbolisierte die Hoffnung, eben doch noch einen Ehemann zu finden, und das Gelb symbolisiert die Familie. In Paris wurde der Tag sogar in den großen Modehäusern gefeiert, mit einem Fest inklusive Wettbewerb um die originellste „Verkleidung“.
Nach dem Schmücken der Statue von St. Catherine wurden die Catherinettes sogar im Rathaus empfangen. Übrigens sollen auch Männer mittlerweile teilnehmen, auch wenn der analoge männliche Schutzpatron St. Nokolaus ist, der bekanntlich am 6. Dezember gefeiert wird …
Nachtrag: Ich habe einen sehr interessanten Artikel über die „Catherinettes“ bei Dorothea Nicolai gefunden, den ich hier gerne verlinke!
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